Digitalstrategie

Digitalstrategie

Digitalstrategie

Wussten Sie, dass neun von zehn aller befragten Führungskräfte davon ausgehen, dass ihr heutiges Geschäftsmodell die Digitalisierung nicht überleben oder zumindest nicht unbeschadet überstehen wird. Angesichts dieser alarmierenden Anzeichen ist erstaunlich, dass weniger als 5% der befragten Unternehmen angeben, eine Digitalisierungsstrategie zu haben und weniger als 30% die Notwendigkeit sehen, sich in den nächsten 24 Monaten damit auseinander zu setzen.

Eine digitale Agenda/Roadmap bedeutet in jedem Unternehmen etwas anderes. Daher muss zunächst unterschieden werden, dass eine Digitalstrategie nicht mit einer IT-Strategie gleichzusetzen ist. Grundlage einer Digitalstrategie ist immer ein digitales Zielbild. Dieses muss in der Unternehmensstrategie verankert sein und kann entweder zur Effizienzsteigerung der Prozesse oder zum Wachstum des Geschäftsmodells dienen.

In seltenen Fällen kann das digitale Zielbild auch beide Aspekte beinhalten. Die darauf ausgerichtete Digitalstrategie umfasst alle Maßnahmen, die ein Unternehmen treffen muss, um sich

  1. entlang der gesamten Wertschöpfungskette digital aufzustellen
  2. Wachstum und Wettbewerbsvorteile in digitalen Märkten zu erzielen
  3. das vorhandene in ein digitales Geschäftsmodell zu transformieren.

Die Digitalstrategie definiert Maßnahmen sowie Verhaltensweisen und liefert konkrete Handlungsoptionen, wie sich ein Unternehmen in digitalen Märkten nachhaltig positionieren und seine digitale Transformation erfolgreich gestalten muss. Hierzu gehört auch das digitale Befähigungsmodell für die eigene Organisation.

In einer Digitalstrategie sollte zwischen digitalen Lösungen als operative Unterstützung von analogen und/oder digitalen Prozessen und digitalen Innovationen und Geschäftsmodellen unterschieden werden. Dies schafft in Organisationen ein differenziertes Verständnis über den inflationären Begriff der Digitalisierung und/oder Innovation und schafft Transparenz über Ziele, Maßnahmen und Prioritäten.

Neben dem Fehlen der eigenen Digitalstrategie sowie der fehlenden oder unzureichenden digitalen Prozess- und Methodenkompetenz kommt erschwerend hinzu, dass die rasante Entwicklung von ständig neuen Technologien bei Entscheidern ein Gefühl der Überforderung verursacht. Hierbei geht es nicht nur darum, einen aktuellen Überblick zu behalten oder Trends rechtzeitig zu erkennen, sondern eine systemische Bewertung vorzunehmen, ob und wie diese Technologien sinnvoll und nachhaltig im Unternehmen genutzt werden können. Darüber hinaus muss bewertet werden, ob die Technologie eine wertschöpfende oder zerstörerische Wirkung auf das Geschäftsmodell hat.

Bei größeren und/oder traditionellen Unternehmen sind digitale Ökosysteme sowie prozessuale Strukturen nicht nur historisch gewachsen, sondern sichern das operative Tagesgeschäft des vorhandenen Geschäftsmodells ab, so dass Eingriffe existenzielle Folgen haben können. Die wenigsten IT-Abteilungen haben noch den kompletten Durchblick über das Gesamtgefüge von Prozessen, Detailabläufen und den dafür notwendigen Systemen und Tools. Dies liegt u. a. auch daran, dass Fachabteilungen nicht selten an der IT-Abteilung vorbei eigene Softwarelösungen anschaffen. Eine Digitalstrategie muss deshalb die Migration sämtlicher Digitalanforderungen aus unterschiedlichen Fachbereichen eines Unternehmens zu einem ganzheitlichen digitalen Ökosystem umfassen. Die Königsdisziplin in der Digitalstrategie ist der Aufbau einer Bimodalen IT.